Pressemitteilung: Demo „Wir holen uns die Stadt zurück!“ am 11.09.20

* Am Freitagabend, den 11.09.2020 wird in Münster unter dem Titel „Wir holen uns die Stadt zurück! Gegen Verdrängung und Repression im Bahnhofsviertel und Überall“ eine Demonstration stattfinden. Sie wird um 18.00 Uhr auf der Hafenstraße, gegenüber der ehemaligen Zentrale starten.
* Im Vorhinein plakatierten Aktivist*innen die Stadt.

Münster/ Westfalen. Am Freitagabend, den 11.09.2020, wird in Münster eine Demonstration unter dem Motto „Wir holen uns die Stadt zurück!“ stattfinden. Die Kampagne „Aber Dalli – für ein autonomes Zentrum in Münster“ ruft dazu auf, sich deutlich gegen Verdrängung und Repression im Bahnhofsviertel und überall zu positionieren.

Laut Julia Krahn, Pressesprecherin der Kampagne, war der inszenierte Besuch des Innenministers Herbert Reul, des Oberbürgermeisters Markus Lewe, des CDU-Kreisvorsitzenden Hendrik Grau sowie des neuen (und inzwischen abgesetzten) Polizeipräsidenten Rainer Furth zum Wahlkampfauftakt im Münsteraner Bahnhofsviertel eine neue Spitze menschenverachtender Stadtpolitik.

„Die Dramaturgen versuchten, ein Bild zu transportieren: Kriminalität, Drogen, Uringeruch dominieren. Das macht wütend“, so Krahn. „Wir finden es unterträglich, wie gegen Drogenberatungsstellen und deren Klient*innen gehetzt und rassistisch gegen Bewohner*innen/Besucher*innen des Viertels vorgegangen wird. In letzter Konsequenz werden all diejenigen verdrängt und kriminalisiert, die nicht in ein konservatives
Stadtbild passen (wollen).“

Die Kampagne „Aber Dalli“ kritisiert die Stadtplanung, die von einer zutiefst neoliberalen Politik geprägt ist. Fortlaufende Privatisierungen, jährlich steigende Mietpreise und zunehmende öffentliche Überwachung gehen einher mit staatlich durchgesetzter Verdrängung. Das Bahnhofsviertel wurde mit dem neuen Polizeigesetz NRW zum „gefährlichen Ort“ deklariert. Großangelegte Polizeikampagnen mit Razzien gegen Wohnungslose und Drogenabhängige im Bahnhofsumfeld, sowie
einer Vielzahl von rassistischen Kontrollen sind die Folge.

„Wir wollen diese Entwicklung nicht weiter hinnehmen!“ so Krahn. „Wir wollen ein Bahnhofsviertel, das frei ist von Verdrängung, Rassismus und Polizeigewalt. Ein Bahnhofsviertel, in dem wir solidarisch zusammen leben. Ein Bahnhofsviertel, in dem Platz für Viele, für Drogenberatungsstellen, queere Bars, und auch ein Autonomes Zentrum ist. Einer austauschbaren, fertigen Stadt der Reichen und Schönen stellen wir uns entgegen.“

Darum ruft die Kampagne am Freitag, den 11.9. dazu auf, unter dem Titel „Wir holen uns die Stadt zurück!“ auf die Straße zu gehen. Der Auftakt der Demonstration wird um 18.00 Uhr auf der Hafenstraße, gegenüber der ehemaligen Zentrale sein. Auf der Demonstration müssen Mund-Nasen-Schutz getragen und die Abstandsregelungen eingehalten werden.

Gegen Verdrängung und Repression im Bahnhofsviertel und Überall!
Wir holen uns die Stadt zurück!

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Pressemitteilung: Kampagnenstart

* Zum Wochenende ist die Kampagne “Aber Dalli” für ein Autonomes Zentrum in Münster gestartet
* Aktivist:innen plakatierten das Bahnhofsviertel in Münster, um ihrer Forderung Ausdruck zu verleihen

Münster/Westfalen.
Am Mittwoch, den 19.08.20 sind rund um das Bahnhofsviertel hunderte Plakate aufgetaucht, die in knalligen Farben ein autonomes Zentrum für Münster fordern. Am Wochenende startete die Kampagne “Aber Dalli” für ein autonomes Zentrum in Münster. Ziel ist es, im Münsteraner Kommunalwahlkampf zu intervenieren und Unmut darüber zu äußern, dass es in Münster keine selbstverwalteten und unkommerziellen öffentlichen Räume gibt.
Pressesprecherin der Kampagne Julia Krahn dazu: “Wir sind wütend. In Münster erleben wir enorme Verdrängungsprozesse. Hotel um Hotel verschwinden freie Räume, hochpreisige Immobilienprojekte und überflüssige Einkaufszentren werden gebaut. Unkommerzielle Räume und Kulturprojekte, die keiner Profitlogik unterliegen, müssen weichen oder werden in ihrer Selbstbestimmung beschnitten. Das wollen wir so nicht mehr hinnehmen! Wir fordern ein autonomes, selbstverwaltetes und soziales Zentrum für Münster”

In den letzten 20 Jahren hat es in Münster viele Aktionen und Besetzungen mit diesem Anliegen gegeben – zuletzt die Besetzung der sogenannten “Zentrale” am alten Güterbahnhof im Juli 2019. Diese wurden aber immer wieder geräumt und alle Zusagen und Versprechungen der Stadt Münster für einen solchen Raum wurden gebrochen. Hieran knüpft die Kampagne an.
Julia Krahn betont: “Wir sehen, dass sich die Stadt immer wieder gegen die Menschen stellt, die für solidarische Räume kämpfen, in denen jeder Mensch sein kann wer er will und in denen auch diejenigen politische Gestaltungsmöglichkeiten erhalten, die sonst aus städtischen Prozessen ausgeschlossen und an die Stadtränder gedrängt werden. Gerade vor dem Hintergrund, dass viele Parteien aktuell im Wahlkampf für eine Stadt für Alle eintreten, ist das zynisch.”
Die Kampagne plant weitere Aktionen.
Krahn dazu: “Wir werden keine Ruhe geben bis wir ein autonomes Zentrum haben.”

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Aufruf/ Appeal

Wir fordern ein soziales, selbstverwaltetes – ein autonomes Zentrum für Münster… Aber Dalli!

In den letzten 20 Jahren hat es viele Besetzungen und Aktionen mit dieser Forderung in Münster gegeben. All diese Besetzungen wurden geräumt und alle Zusagen und Versprechungen der Stadt Münster für einen solchen Raum wurden gebrochen. Inzwischen gibt es in Münster keine unkommerziellen und selbstverwalteten öffentliche Räume mehr. Uns und unsere Forderung gibt es aber noch. Mit jedem gebrochenen Versprechen und mit jedem geräumten Haus steigt nur unsere Wut.

Gestern wie Heute gibt es nicht nur den Bedarf, sondern auch die Notwendigkeit eines Autonomen Zentrums. Denn während die Stadt Münster sich selbst gerne als „lebenswert“ und „vielfältig“ darstellt, ist das Gegenteil Realität. Die Stadtplanung ist von einer zutiefst neoliberalen Politik geprägt. Was wir vorfinden sind fortlaufende Privatisierungen, jährlich steigende Mietpreise und zunehmende öffentliche Überwachung und polizeiliche Kontrolle. Damit einher geht eine Diskriminierung und Verdrängung all jene*r an die Stadtränder, die sich nicht in das schicke Stadtbild fügen oder es sich schlichtweg nicht leisten können. Zeitgleich müssen unkommerzielle Räume und Kulturprojekte, die nicht einer Profitlogik unterliegen, schließen oder um ihre Existenz kämpfen. Anstatt, dass sich die Stadt für die Entstehung und den Erhalt solcher Räume einsetzt verschwinden mit Hotel um Hotel freie Räume, es werden überflüssige Einkaufszentren und überteuerte Wohnungen hochgezogen.

Einer austauschbaren, fertigen Stadt der Reichen und Schönen stellen wir uns entgegen.
Darum kämpfen wir für ein Zentrum, welches mit kapitalistischen Funktionslogiken bricht und Freiräume entstehen lässt. Für einen Ort, an dem unser Miteinander nicht vorbestimmt ist durch ökonomische Gewinnorientierung und Leistungsfähigkeit sondern Solidarität.
Wir kämpfen für einen Raum, der von seinen Nutzer*innen selbst gestaltet werden kann. Wir wollen Debatten führen und gesellschaftliche Auseinandersetzungen eingehen. Ob unkommerzielle Kulturprojekte, Bildungsveranstaltungen oder andere Ideen. Hier sollen all jene selbstbestimmte Gestaltungsmöglichkeiten erhalten, denen sonst der Zugang verwehrt wird.
Wir kämpfen für einen antifaschistischen, antirassistischen, progressiven und emanzipatorischen Ort, an dem Politik gemacht und verwirklicht wird.
Damit auch andere Perspektiven die Stadt prägen und wir gemeinsam voneinander lernen können.

Wir werden keine Ruhe geben solange bis wir ein Autonomes Zentrum haben.
Also: Her mit dem Autonomen Zentrum …Aber Dalli!

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We call for a self-governing autonomous center for Muenster… „Aber Dalli!“

During the past 20 years there have been many occupations and political actions in Muenster with this demand. But all these occupations were evicted and the city of Muenster reneged on all their promises. Now there are no non-commercial and self-governing public spaces in Muenster. But we are still here and our demands are still here. With every broken promise and every eviction our rage increases.

The people of Muenster need an autonomous social center. While the city of Muenster presents itself as „livable“ and „versatile“, the opposite is reality. Urban planning is characterized by neo-liberal policy. We see ongoing privatizations, annual increasing rents, a reduction in public control and an increase of control and intervention by the police. We see discrimination and displacement to the outskirts of the people who do not fit into the pretty cityscape or can’t afford to live here. At the same time non-commercial spaces and cultural projects, which are not subject to the logic of profit, are forces to close or fight for their existence. Instead of the city supporting the creation and maintenance of such spaces, free spaces disappear, with hotel after hotel and superflous shopping centers and overpriced apartments replacing them.

We oppose an interchangeable, finished city of the rich and beautiful. That is why we fight for a center that breaks with capitalist functional logic and allows free spaces to arise. We fight for a place where our togetherness is predetermined by solidarity, not by profit.
We fight for a space that can be designed by its users themselves. We want to have debates and social interaction about non-commercial cultural projects, educational events and other ideas. Here, all those self-determined design options can be discussed by people who would otherwise be denied access.
We fight for an anti-fascist, anti-racist, progressive and emancipatory place where politics is made and realized. So that it is the peoples perspectives that shape the city and we can learn from each other together.

We will not rest until we have an autonomous center.
So: Bring the Autonomous Center… „Aber Dalli!“

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