Wir fordern ein soziales, selbstverwaltetes – ein autonomes Zentrum … Aber Dalli!
In den letzten 20 Jahren hat es viele Besetzungen und Aktionen mit dieser Forderung in Münster gegeben. All diese Besetzungen wurden geräumt und alle Zusagen und Versprechungen der Stadt Münster für einen solchen Raum wurden gebrochen. Inzwischen gibt es in Münster keine unkommerzielle und selbstverwaltete öffentliche Räume mehr. Uns und unsere Forderung gibt es aber noch. Mit jedem gebrochenen Versprechen und mit jedem geräumten Haus steigt nur unsere Wut.
Gestern wie Heute gibt es nicht nur den Bedarf, sondern auch die Notwendigkeit eines Autonomen Zentrums. Denn während die Stadt Münster sich selbst gerne als „lebenswert“ und „vielfältig“ darstellt, ist das Gegenteil Realität. Die Stadtplanung ist von einer zutiefst neoliberalen Politik geprägt. Was wir vorfinden sind fortlaufende Privatisierungen, jährlich steigende Mietpreise und zunehmende öffentliche Überwachung und polizeiliche Kontrolle. Damit einher geht eine Diskriminierung und Verdrängung all jene*r an die Stadtränder, die sich nicht in das schicke Stadtbild fügen oder es sich schlichtweg nicht leisten können. Zeitgleich müssen unkommerzielle Räume und Kulturprojekte, die nicht einer Profitlogik unterliegen, schließen oder um ihre Existenz kämpfen. Anstatt, dass sich die Stadt für die Entstehung und den Erhalt solcher Räume einsetzt verschwinden mit Hotel um Hotel freie Räume, es werden überflüssige Einkaufszentren und überteuerte Wohnungen hochgezogen.
Einer austauschbaren, fertigen Stadt der Reichen und Schönen stellen wir uns entgegen.
Darum kämpfen wir für ein Zentrum, welches mit kapitalistischen Funktionslogiken bricht und Freiräume entstehen lässt. Für einen Ort, an dem unser Miteinander nicht vorbestimmt ist durch ökonomische Gewinnorientierung und Leistungsfähigkeit sondern Solidarität.
Wir kämpfen für einen Raum, der von seinen Nutzer*innen selbst gestaltet werden kann. Wir wollen Debatten führen und gesellschaftliche Auseinandersetzungen eingehen. Ob unkommerzielle Kulturprojekte, Bildungsveranstaltungen oder andere Ideen. Hier sollen all jene selbstbestimmte Gestaltungsmöglichkeiten erhalten, denen sonst der Zugang verwehrt wird.
Wir kämpfen für einen antifaschistischen, antirassistischen, progressiven und emanzipatorischen Ort, an dem Politik gemacht und verwirklicht wird.
Damit auch andere Perspektiven die Stadt prägen und wir gemeinsam voneinander lernen können.
Wir werden keine Ruhe geben solange bis wir ein Autonomes Zentrum haben.
Also: Her mit dem Autonomen Zentrum …Aber Dalli!